Palantir Results Presentation Deck
Business Update
Government
Awarded a framework agreement
in Germany for Gotham and
Foundry - with an initial order
from the Bavarian Police.
SONNTAG, 1. MAI 2022 / NR. 24 879
CIPIERRE: Das übergreifende Prinzip ist
die Datenintegration. Unsere Software
kann Daten aus verschiedenen Formaten
in einer Plattform zusammenbringen und
übersichtlich darstellen. Gleichzeitig
kann über die Software sichergestellt wer-
den, dass nur jeweils diejenigen Zugriff
auf die Daten haben, die sie zum Errei-
chen von vorab fest-
gelegten Zwecken
benötigen.
„Wir denken als Menschen nicht in Tabellen"
Paula Cipierre und Jan Hiesserich von Palantir über Datenanalyse, ihre Software Gotham und deren Vorteile für deutsche Polizisten
Frau Cipierre, Herr Hiesserich, seit Kur-
zem nutzt das bayerische Landeskriminal-
amt eine Software von Palantir: Das „Ver-
fahrensübergreifende Recherche- und Ana-
lysesystem (VeRA)". Ist das dieselbe Soft-
ware, die auch von den LKAS in Hessen
und Nordrhein-Westfalen genutzt wird?
PAULA CIPIERRE: Ja, das ist die gleiche
Software - Palantir Gotham-, die schon
viele Jahre von Strafverfolgungsbehör-
den eingesetzt wird, vor allem im Bereich
schwerwiegende und grenzübergrei-
fende Kriminalität. Jede Behörde wählt ei-
nen eigenen Namen für das System aus.
Was kann die Software?
Frau Cipierre, Sie ha
ben in einem Blog-
post geschrieben:
Vor allem aber ist
Palantir eine Soft-
warefirma, keine Da-
tenfirma." Haben
Sie, sobald Sie die
Software verkauft
haben, selbst keinen
Zugriff mehr?
CIPIERRE: Das ist
richtig. Wir verdie-
nen unser Geld
nicht damit, perso-
nenbezogene Daten
zu monetarisieren.
Unser Geschäftsmo-
dell basiert nicht auf dem Zugang zu oder
der Verarbeitung von Kundendaten. Wir
sammeln, speichern und verkaufen keine
Daten, sondern stellen unseren Kunden
nur die Plattform zur Verfügung, sodass
sie ihre eigenen Datenbestände verarbei-hende Systeme.
ten können.
Paula
Ciplerre Ist
die Leiterin
des Teams für
Datenschutz
Sie können aber darauf zugreifen?
CIPIERRE: Nein. Unsere Software wird
von uns vor Ort beim Beispiel Polizeikun-
den in einem gesicherten Netz installiert.
Nach der Implementierung sind wir nicht
mehr vor Ort, haben also auch keinen Zu-
griff mehr auf die Software. Unser Ziel ist
es, unsere Kundenzu ermächtigen, mit ih-
ren Daten eigenständig zu arbeiten.
Aber theoretisch könnten Sie nach der Im-
plementierung noch darauf zugreifen?
JAN HIESSERICH: Nein, und die Frage
würde sich nur stellen, wenn wir uns als
Palantir einen Nutzen daraus verspre-
chen würden. Ich möchte aber noch ein-
mal betonen, dass die Monetarisierung
oder anderweitige Nutzung von Daten.
nicht unserem Geschäftsmodell ent-
GOTHAM
WIRTSCHAFT
verarbeiten müssen. Und genau das kann
die Software dann auch nachvollziehbar
abbilden- oftmals auch besser als beste
Sind das dann fünf Leute oder 50 oder 500?
HIESSERICH: Das entscheiden unsere
Kunden natürlich selbst. Da gibt es kei-
nen Standardwert. In Hessen beispiels-
weise arbeiten von insgesamt 18000
Beamten der Polizei rund 1400 mit der
Software. Auf besonders sensible Infor-
mationen haben noch weniger Beamte
Zugriff. Es ist ja gerade ein Vorteil unse-
rer Software, dass sie über die notwen-
digen technischen Funktionalitäten ver-
figt, strenge Zugriffsberechtigungen
dann wichtig, wenn - wie im Fall Hes-
durchzusetzen. Dies ist insbesondere
sendata unsere Software bei der Be-
kimpfung schwerer oder organisierter
Kriminalität wie Drogendelikten oder
zur Wahrung des Staatsschutzes zum
Einsatz kommt.
QPalantir
FOUNDRY
und ihre Erkenntnisse unter Umständen
erst durch Export und Import hin- und
herschieben, um sie zu verarbeiten.
Es könnte nun aber sein, dass das System
von Beamt:innen missbraucht wird und
sie sich Informationen beschaffen, die ih-
nen nicht zustehen. Haben Sie keine Mög-
lichkeit zu fiberprüfen, dass nur diese aus-
gewählten Personen Zugriff haben?
CIPIERRE: Genau
in dieses Thema
hat unser Daten-
schutz- und Daten-
enthik-Team viele
Jahre investiert.
Deshalb gibt es bei
uns die Möglich-
keit, dass die Kun-
den zu jedem Zeit-
punkt einsehen
können, wie die
Plattform genutzt
wird.
Jan
Hlesserich Ist
Ⓒ2022 Palantir Technologies Inc.
PLTR
LISTED
Mehr Transparenz. Seit dem Börsengang an der Wall Street und einer weltweiten Expansionsstrategie versucht sich Palantir des Nimbus des Geheimnisvollen zu entledigen. Foto: Image
NYSE
APOLLO
dass Daten immer nur zweckgebunden
zur Verfügung gestellt werden. Das re-
duziert das Risiko eines Missbrauchs er-
heblich.
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Befindet sich die Software-bildlich gespro-
chen- in einem abgeschlossenen Raum, zu
dem nur bestimmte Personen physischen
Zugriff haben?
HIESSERICH: Korrekt. Die Software
wird jeweils vor Ort in einem Rechen-
zentrum des Kunden installiert. Wie die-
ser Raum in der Praxis aussieht, können
nur die jeweiligen Behörden sagen.
Welche Fähigkeiten hat Palantir-Gotham
im Bereich Predictive Policing?
HIESSERICH: Keine. Die Idee von Pre-
dictive Policing lehnen wir ganz klar ab.
CIPIERRE: Das ist grundsätzlich ein
schwieriger Begriff, der unterschied-
lich interpretiert wird. Natürlich ist es
ein Teil der Polizeiarbeit, Straftaten zu
verhindern. Aber im allgemeinen
Sprachashrauch wird Production
Das könnte man schon Predictive Policing
nennen. Wenn man aus verschiedenen Da
tensätzen verschiedene Faktoren abgleicht
die es wahrscheinlich machen, dass
mand
CIPIERRE: So funktioniert unsere Soft-
ware nicht. Behörden können über die
Plattform nur die Daten darstellen, au
die sie ohnehin schon Zugriff haben.
Und auch nur innerhalb des Rahmens
der Zweckbindung. Es ist ja nicht so
dass etwa fünf Faktoren präsent sind
und deswegen besteht 80-prozenti-
ges Risiko von einer bestimmten Straf
tat. Unser Ziel ist, dass normale Ermitt
lungsschritte intuitiver abgebildet wer
den. Wenn ich als Ermittlerin einen Ver-
dacht habe, dass eine Straftat begangen
wurde, überlege ich mir, welche Daten re-
levant sein könnten. Und die kann ich
dann mit Gotham leichter überprüfen.
Wenn man als Polizist etwas Bestimmtes
herausfinden möchte und dafür verschieView entire presentation